Verlag

Verlagsprofil

Der Horlemann Verlag will gesellschaftlich relevante Themen ansprechen und unbekanntere Kulturen in möglichst vielfältigen Aspekten vorstellen. Derzeit fokussiert sich der Verlag auf Kinder- und Jugendliteratur.

Verlagsgeschichte

„Ich bin am 7. Dezember 1941 geboren. Es war der Tag, an dem die Japaner Pearl Harbor überfielen. Deshalb habe ich mir meinen Geburtstag immer gut merken können.“, soll der Verlagsgründer Jürgen Horlemann einmal gesagt haben. Asien war einer seiner Schwerpunkte, die er schon als Soziologie-Student setzte: An der Seite Rudi Dutschkes engagierte er sich in Sachen Vietnamkrieg im Berliner SDS (Sozialistischer Deutscher Studentenbund).
1970 gründete Horlemann gemeinsam mit Christian Semler und Peter Neitzke die KPD, die an die 1933 und erneut 1956 verbotene KPD anknüpfen wollte und zu deren Zentralkomitee er von Beginn an gehörte.

Nach zahlreichen Publikationen entschied er sich 1989 ein Gewerbe anzumelden, um in einem Verlag Texte aus der sogenannten Dritten Welt in deutscher Sprache zu veröffentlichen. 1990 erschienen die ersten Bücher, die das allgemeine Interesse an außereuropäischen Kulturen erhöhen sollten. Schnell wuchs das Programm der übersetzten Literatur aus Asien, Lateinamerika und Afrika, hinzu kamen Sachbücher zur Umwelt- und Entwicklungspolitik, Reisebücher sowie Materialien für Unterricht und Bildungsarbeit.

Nach seinem Tod 1995 übernahm Beate Horlemann den Verlag und führte ihn mit dem Angestellten Michael Adrian, der von der Gründung des Verlages bis Ende 2010 dabei war, fort. Darüber hinaus hat Beate Horlemann auch zwei Romane von zimbabwischen Autoren übersetzt und bis 2007 die Auslieferung bewerkstelligt. Seitdem werden Buchhandelskunden weitestgehend von PROLIT betreut.
Aufgrund der germanistischen Ausbildung von Beate Horlemann kam es immer häufiger auch zu Publikationen deutschsprachiger Romane, Erzählungen und Lyrikbänden.

2011 übernahm der Germanist und Philosoph Tim Voß den Bereich der deutschsprachigen Literatur, den er bis Ende 2014 federführend bestimmt(e). Hier erscheinen deutschsprachige Belletristik, kulturwissenschaftliche Texte und seit Herbst 2012 auch Gedichte. Im Sommer 2013 kam zudem der bisher eigenständig von Julietta Fix geführte Verlag FIXPOETRY dazu. Seitdem ist Fix als Herausgeberin der Reihe FIXPOETRY im Horlemann Verlag tätig. Zum Jahreswechsel 2014/2015 wird die Edition Voss eingestellt. Die Lyrikreihen LYRIKPAPYRI und FIXPOETRY wurden im Bereich der deutschsprachigen Literatur noch bis 2017 fortgeführt.

Zum Jahreswechsel 2011/12 trat die Afrikawissenschaftlerin Anja Schwarz die Nachfolge von Beate Horlemann an. Ihr Schwerpunkt lag vor allem auf Literatur und Stimmen aus dem globalen Süden. Seit seiner Gründung intensiviert der Verlag stetig seine Bestrebungen, mittels Literatur die oft noch vorherrschende eurozentrische Sichtweise durch eine globale Weltsicht zu ersetzen, in der die verschiedenen Kulturen der Welt nicht in einer hierarchischen Ordnung, sondern als gleichwertig betrachtet werden.

Seit 2020 haben die Kinder- und Jugendbuchautoren Iris Lemanczyk und Andreas Kirchgäßner den traditionsreichen Verlagsnamen übernommen, um den Verlag im Kinder- und Jugendbereich fortzuführen, zunächst mit wenigen Titeln. Später ist die Publikation weiterer Titel vorgesehen. Vorerst bitten wir, von Manuskriptangeboten abzusehen und alle Fragen bezüglich nun eingestellter Titel mit der bisherigen Verlagsleitung zu klären. Wir bitten um Verständnis.